Jahresthema 2017: Gesellschaft

Alter Text: Welche Bedeutung hat Vielfalt für Natur und Umwelt,
aber auch für unser gesellschaftliches Miteinander
einschließlich der Wirtschafts- und Arbeitswelt?
Wie steht es um Diversität in unserem Leben und welche
Rolle spielt sie im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung?
Ist Vielfalt Problem oder Chance, kann sie gar beides sein?
Begleite uns auf der Suche nach möglichen Antworten.
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Glück im Unglück? - Über die Anpassung
an den Klimawandel in Fischbachtal

Rundgang durch Niedernhausen mit Stefanie Weiner und Stephan Kühn
am
Samstag, 10. Juni 2017

Ein Ortsrundgang bei strahlendem Frühlingswetter und angenehmen 25°C zur Frage. Die Frage, ob Fischbachtal fit für den Klimawandel ist, führte uns deutlich die privilegierte Lage unserer Gemeinde vor Augen. Fürchten müssen wir den Klimawandel als Bewohner dieses Kleinods nur teilweise. Aber vorausschauend planen und frühzeitig anpassen sollten wir unbedingt – als kommunale Gemeinschaft, aber auch jeder Einzelne.

Die Gefahr durch akute schwere Überschwemmungen in den Tieflagen der Gemeinde ist durch die Errichtung der neuen Rückhalteanlage im Herrensee geringer geworden Auch gegen Stürme sind wir dank der umliegenden Höhenzüge im Verhältnis zu anderen Städten und Gemeinden relativ gut geschützt. Doch die großen Klimatrends werden auch Auswirkungen auf unser Leben haben bzw. haben dies schon heute. Dies verdeutlichte Elke Müller-Volg, freiberufliche Landschaftsplanerin und –Ökologin, in ihrer Begrüßung der kleinen Gruppe, die sich am Samstagnachmittag zum Ortsrundgang durch Niedernhausen zusammen fand.

Stefanie Weiner, Geografin und Klimaexpertin im Darmstädter Büro Infrastruktur und Umwelt, brachte in ihrer Einleitung im Foyer des Bürgerhauses in Niedernhausen ihre breite Kompetenz ein: als Leiterin eines Projektes im Auftrag des Landkreises Darmstadt-Dieburg beriet sie Kommunen zu Schutzmaßnahmen und Handlungsempfehlungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Sie erläuterte anhand einer kleinen Ausstellung, mit welchen spürbaren Auswirkungen wir in den kommenden Jahrzehnten rechnen müssen: genereller Anstieg der Durchschnittstemperaturen, längere Trockenperioden und einhergehender Wassermangel, aber auch eine verstärkte Neigung zu Unwettern mit Starkregen und Überschwemmungen sowie extreme Hitzeperioden. Gerade letztere fürchten die Menschen hier besonders, nicht nur wegen der möglichen gesundheitlichen Gefahren.

Sensible Anpassungen für positive Aussichten

Schon beim ersten Stopp auf dem gepflasterten Vorplatz des Kindergartens konnte jeder am eigenen Leib fühlen, wie lähmend schon Temperaturen knapp unter 30°C wirken können, trotz des friedlich dahinplätschernden Fischbachs direkt daneben. Hier wurde bereits gehandelt: Die etwa vor 10 Jahren gepflanzten Bäume auf dem Bolzplatz spenden heute erholsamen Schatten und laden zum Verweilen an der frischen Luft ein.

Neubepflanzungen mit Bäumen müssen generell gut bedacht werden: trockenheitsresistenten Arten sollte der Vorzug gegeben werden, egal ob im öffentlichen Raum, im Privatgarten oder gar in der Land- und Forstwirtschaft. Auf dem Friedhof machte Stephan Kühn uns die Wirkung der unterschiedlichen Baumarten und Wuchsformen besonders sichtbar: Neben ehrwürdigen Baumriesen stehen hier kleinere Kunstformen, die kaum Schatten spenden.

Die Wasserversorgung stellt in Fischbachtal zum Glück noch kein größeres Problem dar – durch die zahllosen Quellen im Gemeindegebiet ist unser Grundwasservorrat gut gefüllt, was jedoch Niemanden am Wassersparen z.B. bei der Anpflanzung geeigneter Pflanzenarten hindern sollte. Denn in einzelnen Ortsteilen wie z.B. Nonrod besteht im Sommer zuweilen schon akuter Wassermangel und die Gartenbewässerung birgt ein großes Verschwendungspotenzial.

Der Kirchgarten, eine weitere Station auf dem Rundgang, wiederum ist durch seine Hanglage und die zahlreichen Obstbäume eine wahre Klimaoase, deren Anlage anderen Städten und Kommunen dringend empfohlen wird. Stefanie Weiner als ortsfremde Expertin äußerte sich wahrlich begeistert über solch musterhafte Beispiele für eine nachhaltige Ortsgestaltung. Und wir haben zahlreiche Anregungen zur Gestaltung unseres eigenen Umfelds, aber auch der öffentlichen Räume mitnehmen können.  

Mehr Informationen:

Hier ist unsere Einladung:

Fit für den Klimawandel? Wie passen wir uns an?

Samstag, 10. Juni 2017, 14.30 Uhr, Treffpunkt Bürgerhaus Niedernhausen, Rundgang durch Niedernhausen mit Stefanie Weiner und Stephan Kühn

Der Klimawandel ist gegenwärtig eine der größten Herausforderungen für die Menschheit.
Die Folgen wie Hitzewellen, Stürme, Hochwasser oder Trockenperioden wirken sich bereits heute auf unser Leben aus und werden zukünftig unsere Gesellschaft noch stärker beeinflussen. Nicht nur weltweit – auch hier in unserer Region.

Doch sind wir hier im Fischbachtal fit für die Herausforderungen des Klimawandels? Welche Vorsorgemaßnahmen können wir – der Einzelne ebenso wie die Gemeinde – umsetzen um die negativen Auswirkungen des Klimawandels zu stoppen bzw. zu minimieren? Welche Risiken und Chancen ergeben sich aus den klimatischen Veränderungen für unseren Alltag?

Mit diesen Fragen werden wir uns bei einem kritischen und kreativen Rundgang durch Niedernhausen befassen, bei dem wir „klimarelevante Punkte“ wie verschiedene Grünflächen oder Neubaugebiete betrachten wollen. Geführt werden wir dabei von Stefanie Weiner vom Büro Infrastruktur & Umwelt sowie von Stephan Kühn von der Gemeindeverwaltung Fischbachtal.

Wer begleitet uns?

Stefanie Weiner, seit 2009 tätig bei dem Darmstädter Büro INFRASTRUKTUR & UMWELT, ist Fachfrau für das Thema Klimawandel in unserer Region. Sie hat das Projekt „Anpassung an den Klimawandel“ für den Landkreis Darmstadt-Dieburg bearbeitet, das für die Kommunen die Auswirkungen des Klimawandels aufzeigt und Handlungsoptionen darstellt.

Stephan Kühn ist gelernter Förster und leitet seit 1999 das Umwelt- und Ordnungsamt der Gemeinde Fischbachtal.

Die Einführung und Moderation übernimmt Elke Müller-Volg. Sie ist Landschaftsökologin und lebt als freiberufliche Landschaftsplanerin in Rodau.

Wo starten wir?

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