Jahresthema 2019: Mobilität

Mit dem Rollator zur nächsten Sitzbank, im ICE in die nächste Großstadt,
im Auto zur Oma, mit dem Bus zum Betrieb, auf dem E-Bike in die Berge:
Mobilität ist ein ganz wesentlicher Teil unseres Lebens.
Wie wollen wir in Zukunft unterwegs sein? Woher kommt die Enegie
für unser Fortkommen? Wieviel Platz wollen wir den Autos geben?
Was hat unsere Mobilität mit unserer Gesundheit zu tun?
Mit diesen und vielen weiteren Fragen zur nachhaltigen Mobilität
beschäftigen wir uns 2019. Komm und mach’ dir (d)ein Bild. 2019 Mobilität

Die Suche nach dem 'Leben zwischen den Gebäuden' - "The Human Scale"

Filmabend am Mittwoch, 13. November um 19.00 Uhr

Zu unserer letzten Veranstaltung zum Jahresthema Mobilität konnte Stephan Kühn gut 30 Gäste im Saal des Brunnenwirts begrüßen. Präsentiert wurde „The human scale“, ein dänischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2012.

Der Film zeigt eindringliche Bilder von Megacities, die von Highways und Wolkenkratzern dominiert werden, – Ergebnis einer jahrzehntelang einzig und allein auf das Auto ausgerichteten Stadtplanung. Diese autogerechte Gestaltung, die eng verbunden ist mit dem Prinzip der Funktionstrennung in der Siedlungsentwicklung, verursacht vor allem eine enorme Verkehrsbelastung, aber auch die Aufenthalts- und Lebensqualität in den Städten sowie traditionelle Lebensstile gehen verloren.

Menschen zählen, statt Autos

„Wieso sind italienische Städte, wie z.B. Siena, so angenehm für den Menschen?“, wollte der dänische Architekt und Stadtplaner Jan Gehl wissen und erforschte dieses Phänomen mit seinen Studenten. „Wenn man Menschen mehr Raum gibt, wird die Stadt lebendiger“, lautete eine wesentliche Erkenntnis seiner Untersuchungen. Entsprechende Umgestaltungen zeigen wie Städte wieder lebenswerter gemacht werden können.

So wurden z. B. auf dem Times Square in New York Plätze mit Sitzgelegenheiten sowie Bereiche für Fußgänger und Radfahrer geschaffen, zugleich wurde der Autoverkehr deutlich reduziert. Ebenso hat man in Kopenhagen ein umfangreiches Radwegenetz angelegt und den Autoverkehr von den Hauptstraßen verbannt. In Melbourne, einer Stadt mit riesigen Einfamilienhausghettos am Stadtrand und einem kaum bewohnten Zentrum, wurden die vormals unbelebten und unattraktiven engen Gassen hinter den Hochhäusern in der City zu Begegnungsbereichen mit Cafés und Läden umgestaltet und erfreuen sich heute großer Beliebtheit bei den Anwohnern. In Christchurch, dessen Zentrum bei einem Erdbeben 2011 weitgehend zerstört wurde, sollten die Bewohner Ideen zur Neugestaltung und zum Wiederaufbau einbringen. Sie forderten eine maximal sechsstöckige Bebauung, Radwege, kleinere Einkaufszentren – kurzum eine Stadt für Menschen.

Der Film macht Hoffnung

Sei es in New York, Melbourne, Chongqing oder Dhaka, überall haben die Menschen die gleichen Bedürfnisse: Sie benötigen Gelegenheiten für soziale Interaktion, wünschen sich Sitzplätze im Freien, Treffpunkte, Fußgänger- und Radwege, Grünflächen, Kinderspielbereiche und vor allem weniger Autoverkehr.

Der Film macht Hoffnung, dass eine menschenfreundlichere Stadtgestaltung und eine Abkehr von der autogerechten Stadt möglich sind, vorausgesetzt die verantwortlichen Politiker unterstützen dies. Aber wird sich diese Entwicklung angesichts des rasanten Tempos der weltweiten Urbanisierung und des Bevölkerungswachstums sowie wirtschaftlicher Interessen behaupten können?

Die Gäste diskutierten untereinander auch nach dem offiziellen Schlusswort von Stephan Kühn noch eine ganze Weile über diese Thematik weiter.

Mehr Informationen:

Hier ist unsere Einladung:

The Human Scale - Das menschliche Maß

Filmabend | Mi., 13.11.2019 um 19:00 Uhr  |  Gasthaus Brunnenwirt in Niedernhausen

50% der Weltbevölkerung lebt in städtischen Gebieten. Bis 2050 wird der Anteil auf 80% steigen. Das Leben in einer Mega-Stadt ist sowohl bezaubernd als auch problematisch. Heute sind wir aufgrund unserer Lebensweise mit "peak oil"(dem absehbaren Ende der Erdölförderung), mit dem Klimawandel, der Einsamkeit in den Städten und schwerwiegenden Gesundheitsproblemen konfrontiert. Aber warum?

Der dänische Architekt und Professor Jan Gehl hat 40 Jahre lang menschliches Verhalten in Städten untersucht. Er hat dokumentiert, wie moderne Städte menschliche Interaktionen abwehren oder erschweren. Er vertritt die Meinung, dass wir Städte auf eine Weise bauen können, die die menschlichen Bedürfnisse nach Inklusion einerseits und Intimität andererseits berücksichtigt.

Der Film "The Human Scale" hinterfragt unsere Annahmen über die Moderne und untersucht, was passiert, wenn wir Menschen in den Mittelpunkt unserer Bemühungen stellen - und nicht das Auto.

Der Trailer zum Film

Wenn der Trailer nicht abspielbar ist, gehe zu www.youtube.com/watch?v=_pmVEZI_5Fo

Der Film ist eine Dokumentation von Andreas M. Dalsgaard aus dem Jahr 2012 und dauert 77 Minuten.
Danach bleibt - wie immer - Zeit für einen gemeinsamen Austausch über den Film.

Wo ist das Gasthaus Brunnenwirt

Gleich in der Nähe des Gasthauses ist die Bushalte­stelle "Fisch­bach­tal-Niedern­hausen Schnurr­gasse".
Hier geht es zur Fahrplanauskunft des RMV.

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