Abgefüllt:
das Geschäft mit dem Flaschenwasser
Filmabend | Ev. Gemeindehaus Niedernhausen | Mittwoch, 04. Juni 2014, 20:00 Uhr
Mit Wasser - abgefüllt in Flaschen - erwirtschaftet allein der Nestlé-Konzern weltweit rund 3,6 Milliarden US-Dollar Umsatz.
Gleichzeitig schätzen Branchenexperten das gesamte Marktvolumen auf etwa 800 Milliarden US-Dollar. Doch was uns das Marketing von Nestlé, Coca-Cola und PepsiCo verspricht, trifft in der Realität nur selten auf das zu, was in den Flaschen steckt. Denn es handelt sich den allermeisten Fällen um banales Leitungswasser, das eigentlich jedem kostenlos zur Verfügung stehen sollte. Und anstatt Reinheit und Frische oder gar eine gesundheitsfördernde Wirkung kauft man oft für teures Geld gefährliche Inhaltsstoffe mit dazu.
Von der Herstellung bis zur Entsorgung problematisch
Erst mit Getränkeflaschen aus Polyethylenterephthalat, kurz PET begann der Boom in der Getränkeindustrie. Sie bestehen zu einem großen Teil aus Erdöl und enthalten leider auch oft giftige Chemikalien wie Weichmacher und Bisphenole, die zu den Hormonen zählen. Diese Stoffe bergen ein erhebliches Gesundheitsrisiko wenn sie ins Trinkwasser gelangen, genauso wie Krankheitserreger, die die Abfüllanlagen befallen können. Und auch die Herstellung und die Entsorgung der Flaschen bereitet Probleme: Anwohner der Produktionsstätten werden deutlich häufiger krank und nur die wenigsten Flaschen werden tatsächlich recycled. Vielmehr landet ein Großteil irgendwann im Meer, wo sich das Plastik langsam in immer kleinere Partikel zersetzt und von Meerestieren gefressen wird, die auch für uns Nahrungsgrundlage sind.
Grundrecht auf freien Zugang zu sauberem Trinkwasser
Auf diese Weise zahlen Verbraucher am Ende nicht nur einmal zu viel für ihr Wasser – sondern gleich mehrfach. Dabei müssten es viele gar nicht kaufen, denn ihr Leitungswasser ist mindestens so gut wie das aus der Flasche – zumal es strenger und von unabhängigen Stellen kontrolliert wird. Doch für eine striktere Reglementierung setzen sich Politiker nur zögernd ein, denn die Getränkekonzerne drohen schnell mit der Streichung von Arbeitsplätzen, wenn sie ihre Interessen gefährdet sehen. In der Vergangenheit war gerade die Situation in den wasserreichenden Gegenden der USA-Ostküste angespannt: Getränkehersteller hatten die Grundwasserreserven teilweise derart abgepumpt, dass ganze Gemeinden in Dürrezeiten ohne Wasser ausharren und ihr Trinkwasser in Flaschen teuer zurückkaufen mussten. Sie können sich nicht gegen den regelrechten Diebstahl ihres Grundrechts auf freien Zugang zu sauberem Trinkwasser wehren, da das Gesetz den Konzernen freie Hand lässt. Doch die Bürger wehren sich – nicht zuletzt durch den Boykott von Flaschengetränken – und kämpfen damit auch gegen politische Instabilität und soziale Unruhen, die durch die ungleiche Verteilung von Wasser weltweit hervorgerufen werden.
Hier ist unsere ursprüngliche Einladung:
Abgefüllt
Über das Geschäft mit sauberem Trinkwasser
Filmabend | Ev. Gemeindehaus Niedernhausen | Mittwoch, 04. Juni 2014, 20:00 Uhr
Wem gehört das Wasser? Der Dokumentarfilm „Abgefüllt“ der Regisseure Stephanie Soechtig und Jason Lindsay befasst sich mit der topaktuellen Fragestellung, ob sauberes Wasser ein Grundrecht oder ein handelbares Konsumgut ist. Multinationale Konzerne generieren Millionengewinne, indem sie Grundwasserreserven aufkaufen, das Wasser in Flaschen füllen und verkaufen. Die Auswirkungen sind vielfältig – in Ländern, in denen sauberes Wasser rar ist, aber auch in westlichen Industrienationen. Mehr sei hier nicht verraten – macht Euch selbst euer Bild!
Der Filmabend findet am Mittwoch, den 04. Juni 2014 um 20:00 Uhr im ev. Gemeindehaus Niedernhausen statt. Der Eintritt ist frei – über eine Spende zur Deckung der Kosten für die Vorführlizenz freuen wir uns!
Daten und Fakten
Dokumentarfilm, 2009
Regie: Stephanie Soechtig, Jason Lindsay
Laufzeit: ca. 75 Minuten
Ohne Altersbeschränkung
Anfahrtskizze im Ortsteil Niedernhausen:
Adresse:
Evangelisches Gemeindehaus
Darmstädter Straße 14
64405 Fischbachtal