Mit Technik von Envirochemie:
Behandlung industrieller Prozess- und Abwässer
Pünktlich um 14 Uhr war unsere Gruppe bei Envirochemie in Roßdorf. Und erfuhr viel Interessantes über die Behandlung von Prozess- und Abwässern, modulare Technik, aber auch die Ausbildung im Unternehmen.
Freundlich empfangen wurden wir von Eva Gilbert, Assistentin der Geschäftsleitung und Dr. Ing. Gerd Sagawe, Direktor für strategische Geschäftsentwicklung. Gleich zu Beginn erläuterte Gerd Sagawe, warum es einen hohen, ja weltweit steigenden Bedarf an der Behandlung von Wasser und Abwasser in der Industrie gibt. Denn Hand in Hand mit einer wachsenden Weltbevölkerung findet eine fortschreitende Industrialisierung statt. Gleichzeitig steigt der industrielle Wasserverbrauch, das kostbare Nass wird, insbesondere in sauberer Qualität, zunehmend zum knappen Gut. Inzwischen wird diese Entwicklung nicht selten flankiert von nationalen oder supranationalen Vorschriften und Verordnungen zur Reinhaltung der Gewässer - dies alles zusammen bildet letztlich die Basis für die geschäftlichen Aktivitäten spezialisierter Unternehmen, auch der von Envirochemie. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 390 MitarbeiterInnen an verschiedenen Standorten, die mit innovativer Technik einen Umsatz von mehr als 85 Millionen Euro erwirtschaften.
Anlagen und Service für unterschiedliche Branchen
Im Wesentlichen geht es dabei um die Behandlung von Wasser für Industriekunden, namentlich um Prozess- und Abwasser. Entsprechende Anlagen werden in Roßdorf entwickelt, konstruiert und gefertigt, um anschließend in vielen Ländern der Erde ihren Dienst zu verrichten. Neben dem reinen Anlagenbau bietet Envirochemie auch eine Reihe passender Dienstleistungen bis hin zu einem kompletten Wassermanagement. Die Kunden gehören sehr unterschiedlichen Branchen an, dazu gehören unter anderem Lebensmittel- und Getränkeindustrie, die Hersteller chemischer, pharmazeutischer und kosmetischer Produkte, Unternehmen aus der Metallverarbeitung und dem Automotivebereich, Textilfabriken und Wäschereien, Unternehmen aus der Solar-, Glas-, Keramik- und Optikbranche, Energie- oder Transportunternehmen.
Modulare Technik intelligent kombiniert
Technisch stehen für die Behandlung des Wassers drei prinzipielle Möglichkeiten zur Verfügung - chemisch-physikalische, biologische oder membrantechnische Verfahren. Viele Anlagen werden maßgeschneidert auf die spezifischen Erfordernisse eines jeweiligen Auftraggebers, beinhalten nicht selten die intelligente Kombination der genannten unterschiedlichen Verfahren - und können durchaus Investitionsvolumina in einer Größenordnung von bis zu 15 Millionen Euro erfordern. Zum Produktportfolio gehört aber gleichermaßen eine Reihe von Kompaktanlagen in unterschiedlicher Größenordnung für die Bewältigung üblicher Aufgabenstellungen in der industriellen Wasser- bzw. Abwassertechnik.
Viele der Komponenten aller Anlagen sind inzwischen in hohem Maße standardisiert. Ein Teil der hohen Kunst der Roßdörfer SpezialistInnen besteht unter anderem darin, diese Komponenten - einem hoch entwickelten modularen Konzept folgend - in unterschiedlicher Art und Weise miteinander zu kombinieren. Diese einzelnen Module, die nicht selten die Abmessungen eines Hochsee-Containers erreichen, werden in der Zentrale vorgefertigt und -montiert und anschließend wieder zerlegt. Danach gehen sie auf die Reise zu ihrem Bestimmungsort, um dort wie ein Puzzle wieder zu einem kompletten und funktionsfähigen Ganzen zusammengesetzt zu werden. Entwickelt hat man diese Modultechnik vor rund zehn Jahren, inzwischen hat sie sich nicht nur bewährt und etabliert, sondern ist zu etwas wie einem Markenzeichen für die Experten aus Roßdorf geworden.
Qualifizierte Ausbildung
Besonderen Wert legt das Unternehmen auf eine qualifizierte Ausbildung junger Menschen. Darüber berichteten uns Linda Brüggemann, die bei Envirochemie eine Ausbildung zur technischen Produktdesignerin in der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion absolviert sowie Florian Betka, der aktuell in Roßdorf den Beruf des Elektroanlagenmonteurs erlernt. Weitere Berufsfelder, in denen Envirochemie eine Ausbildung anbietet, sind AnlagenmechanikerIn, ChemielaborantIn und Bürokaufleute. Ebenso konzentriert wie professionell und überzeugend stellten die beiden die vielfältigen Facetten ihrer Ausbildung dar, die weit über das übliche bzw. erforderliche Maß hinausgehen. Üblich sind Aufenthalte in den Schwester- bzw. Tochterunternehmen, aber auch in anderen Unternehmen, um sich im so wertvollen Blick über den Tellerrand zu üben. Mit dazu gehören aber auch anspruchsvolle Projekt- und Teamarbeiten sowie spezielle Seminare und Veranstaltungen exklusiv für die Auszubildenden, zuletzt unter spannender Anleitung des Schweizer Extremsportlers Ernst Bromeis, der 2014 innerhalb von nur 44 Tagen den gesamten Rhein 1.147 Kilometer weit von der Quelle bis zur Mündung in die Nordsee durchschwommen hat. Mehr Informationen zu dieser Aktion, mit der er für einen nachhaltigen Umgang mit dem Lebenselement Wasser und das Menschenrecht auf Zugang zu sauberem Wasser werben wollte findet ihr unter www.dasblauewunder.ch.
Die vielen Informationen dieses Nachmittags stießen bei unseren ExkursionsteilnehmerInnen auf reges Interesse. Beweis dafür waren die vielen Zwischenfragen, interessanten Anmerkungen und eine rege geführte Diskussion bei vielen Gelegenheiten. Wir danken allen Gästen für ihre Teilnahme und dem Team von Envirochemie für die spannenden Einblicke, die es uns gewährt hat. (AK)
Hier ist unsere Einladung:
Envirochemie
Zukunftsweisende Wassertechnik für die Industrie.
Exkursion | Treffpunkt Feuerwehrhaus Niedernhausen | Freitag,
12. September 2014 um 13.30 Uhr
Die Exkursion führt uns zur Firma Envirochemie, einem „Hidden Champion“ im nahe gelegenen Roßdorf. Das 1976 in der Schweiz gegründete Unternehmen hat Firmensitz und -zentrale bereits 1987 hierher verlegt. An insgesamt drei eigenen Entwicklungs-und Produktionsstandorten entstehen bei Envirochemie innovative und technologisch zukunftsweisende Lösungen für die Wasseraufbereitung und Abwassertechnik in der Industrie.
Das Produkt-und Leistungsspektrum ist breit gefächert und umfasst Technologien für die industrielle Abwasserbehandlung, die Aufbereitung von Prozesswasser, aber auch für die Rückgewinnung von Energie und stofflichen Ressourcen aus industriellen Abwässern. Heute gehört Envirochemie zu den führenden europäischen Anlagenbauern für die nachhaltige industrielle Abwasserbehandlung.
Die nicht selten patentrechtlich geschützten Lösungen finden Anwendung in einer Vielzahl unterschiedlicher Branchen, weltweit wurden mehr als 30.000 Anlagen ausgeliefert.
Envirochemie versteht sich als Qualitätsanbieter mit umfangreichem Serviceangebot, legt Wert auf Innovation, Haltbarkeit und geringen Ressourcenverbrauch. Seit 2010 verpflichtet sich das Unternehmen in einem Unternehmenskodex verbindlich, sozial und ethisch vorbildlich zu handeln, die Umwelt zu schützen sowie Korruption zu bekämpfen. Einen hohen Stellenwert hat auch die betriebseigene Ausbildung; die Ausbildungsquote bei Envirochemie ist überdurchschnittlich hoch, angeboten werden regelmäßig Ausbildungsplätze in insgesamt fünf verschiedenen Berufsfeldern.
Unsere Gruppe wird empfangen, geführt und informiert werden von zwei ausgewiesenen Fachleuten: Claudia Müller ist diplomierte Ingenieurin für Umweltschutztechnik und zugleich langjährige Assistentin der Geschäftsleitung. Dr.-Ing. Gerd Sagawe verantwortet als Direktor die strategische Geschäftsentwicklung, der promovierte Chemieingenieur ist ebenfalls seit vielen Jahren für Envirochemie tätig und außerdem Vorstandsmitglied des Verbandes German WaterPartnership.
Neben Information und Diskussion über Technologien und Produkte ist als zweiter Schwerpunkt unserer Exkursion das Thema Ausbildungsmöglichkeiten vorgesehen. Vor diesem Hintergrund ist eine Teilnahme gerade auch für junge Menschen, die kurz vor dem Eintritt ins Berufsleben stehen, sicher besonders interessant und lohnenswert.
Weitere Informationen im Internet:
www.envirochemie.com
https://de-de.facebook.com/ausbildung.envirochemie
www.germanwaterpartnership.de
Daten und Fakten:
Termin: | am Freitag, 12. September 2014 um 13.30 Uhr | |
Treffpunkt: | am Feuerwehrhaus Niedernhausen, Am Jochartgraben 8, 64405 Fischbachtal, zur Fahrt nach Roßdorf in Fahrgemeinschaften (ab 14.00 Uhr Betriebsbesichtigung bis ca. 16.30 Uhr) |
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Kosten: | 5 Euro (bitte passend mitbringen) | |
TeilnehmerInnen: | maximal 40 | |
Anmeldung: |
ist erforderlich! |
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Ansprechpartner: |