Rhythm is it – ein mitreißender Film darüber, wie man seine Ziele erreicht
28. Oktober 2015, Filmabend.
Bei regelrecht „novembrigem Wetter“ trauten sich nur wenige ZuschauerInnen für unseren Filmabend hinter ihrem Ofen hervor. Die, die da waren, ließen sich dafür umso mehr mitreißen und fieberten mit den jugendlichen Tänzern mit, die mit einer Balettaufführung das erste Mal in ihrem Leben etwas ganz alleine aus sich selbst heraus (er)schaffen.
Eigentlich handelt es sich bei „Rhythm is it“ um einen eher stillen Film, der nur beobachtet. Und dennoch gelingt es dem Regisseur, die ZuschauerInnen in seinen Bann zu ziehen, in dem er sie ungefiltert an den Gedanken, Zweifeln, Ängsten und Hoffnungen seiner Protagonisten teilhaben lässt. Sei es der Leiter des Orchesters, der seine ganz eigene Sichtweise auf die Welt der Musik und des Rhythmus hat, oder die Trainer des Tanz-Experiments, die an der mangelnden Ersthaftigkeit mancher TeilnehmerInnen schier verzweifeln und immer wieder neue Strategien finden, um voranzukommen. Oder die Lehrerinnen, die unsicher sind, ob ihre Schüler von dem Projekt nicht überfordert werden. Und natürlich auch die Jugendlichen selbst, die sich einer wie die andere nicht annähernd das zutrauen, was sie zu leisten imstande sind.
Die Jugendlichen haben bei dem Experiment nicht nur gelernt, sich zu bewegen, sondern ganz andere, viel wesentlichere Dinge, die im Leben über Erfolg oder Misserfolg entscheiden: Konzentration auf das Wesentliche, Disziplin, Exaktheit, die richtige Einstellung, dass man Selbstbewusstsein lernen kann, wie sich Konflikte innerhalb der Gruppe äußern und wie man damit umgehen kann und zu guter Letzt, dass klassische Musik auch für junge Menschen ihren Reiz hat.
Mehr Informationen:
- zur offiziellen Filmwebsite: www.rhythmisit.de
- pädagogisches Begleitmaterial: www.kinofenster.de/.../rhythm_is_it_film/
- über den Film: www.film-zeit.de/.../RHYTHM-IS-IT/Kritik/
Hier ist unsere Einladung:
Rhythm is it – wie Tanz und Musik drei Leben verändern
Filmabend | Bürgerhaus Billings | 28.10.2015, 20:00 Uhr
250 Berliner Schüler aus unterschiedlichsten Herkunftsländern und sozialen Schichten studieren gemeinsam mit den Berliner Philharmonikern ein russisches Ballettstück ein und lernen dabei mehr über sich selbst, als es ihnen die Schule beibringen kann.
Igor Strawinskis Balletmusik „Le sacre du printemps“, auf Deutsch auch als „Das Frühlingsopfer“ bekannt, sorgte bei seiner Uraufführung 2013 in Paris für einen gehörigen Theaterskandal. Die Musik und auch die Inszenierung waren für die damalige Zeit noch zu avantgardistisch. Vielleicht bietet es aber gerade deshalb heute seinen DarstellerInnen viel Platz, sich selbst neu zu erfinden, auszuprobieren, zu lernen.
Der Dokumentarfilm von Thomas Grube begleitet drei Jugendliche während der Proben und ihrer Verwandlung von verunsicherten zu selbstbewussten jungen Menschen und belegt anschaulich den positiven erzieherischen Effekt, den die gemeinsame Erfahrung von Vielfalt und Gemeinsamkeit haben kann.